Allgemein

 

Wikinger

Der Name „Wikinger“ stammt vielleicht vom altnordischen Wort „vikingr“. Das bedeutet Gefolgsmann, aber auch Räuber und Pirat. Die ursprüngliche Bedeutung des Wortes ist nicht geklärt. Vielleicht hat man es auch von „vik“, was nichts anderes als "Bucht" heißt, abgeleitet. Lagen die Wikinger doch meist in Buchten auf der Lauer. Es gibt auch eine Ortschaft in Norwegen, die "Vik" heißt, vielleicht stammt der Begriff auch daher. Die Wikinger selbst haben sich wahrscheinlich nie als "Wikinger" bezeichnet, jedenfalls gibt es dafür keine ausreichenden Zeugnisse. Die genaue Herkunft des Wortes bleibt jedenfalls umstritten und es gibt noch einige weitere Deutungen. Man bezeichnete die Wkinger auch als Nordmänner, Nordleute oder Nordländer. 

 

 
Schiffe  Die meisten Schiffe wurden aus Eichenholz erbaut, denn Eiche ist ein Hartholz und ziemlich stabil. Zur Not kam auch Kiefernholz zum Einsatz. Vor allem die Kriegsschiffe hatten einen hohen Bug, den die Wikinger auch noch kunstvoll mit furchterregenden Figuren verzierten. Diese sollten die Feinde abschrecken. Sehr beliebt waren auch Drachenköpfe. Einen Kompass kannten die Wikinger noch nicht. Sie orientierten sich an der Sonne, dem Mond und den Sternen. Wahrscheinlich verfügten sie allerdings aus der langen Erfahrung über verschiedene Kenntnisse über die Navigation zur See.
         
Knorr  (Knarr) Handelsschiff, ca. 20-25 m Länge 4-5 m Breite. 1 Mast Wikinger Segel. Trägt 12 t (auch schon 30-40 t beschrieben)             
Kriegsschiff Langschiff oder Kangboot bis 36 m lang 3-5 m breit bis zu 200 Personen  
Viking Grosse Fahrt  
     
Sprache Alt Isländisch kommt der Wikinger Sprache am nächsten  
Salz

Das Salz gewannen die Wikinger, indem sie Seewasser in flachen Pfannen erhitzten und warteten, bis das Wasser verdunstete. Übrig blieb das Salz. Die Wikinger wussten auch schon, wie man Salz siedet.

 

 
Kleidung

In erster Linie war es den Wikingern wichtig, dass die Kleidung bequem war und warm hielt.  Damit die Wikinger nicht froren, trugen sie die Kleidung in mehreren Schichten übereinander. Und in den nördlichen Regionen, in denen die Wikinger lebten, konnte es vor allem im Winter ziemlich kalt werden. Dabei unterschieden sich die Kleidung der Armen von der der Reichen lediglich dadurch, dass die Stoffe der reichen Bevölkerung kostbarer waren.

Im Winter trugen die Männer lange Hosen oder Kniehosen, darüber eine Art Tunika und einen Umhang. Das waren dann immer mehrere Schichten übereinander, die man je nach Temperatur anpassen konnte.

Frauen trugen ein Unterkleid und auch eine Art Tunika über dem Kleid. Diese wurde mit Spangen, die auch kunstvoll verziert waren, zusammengehalten. Männer wie Frauen wärmten sich mit Hilfe von Mänteln. Frauen trugen Stirnbänder oder Leinenhauben, die Männer meist Wollmützen aus dicker, pflanzlich gefärbter Wolle, die manchmal mit Pelz besetzt waren. Aus Ziegenleder fertigten sie ihre Schuhe und die Sohlen bestanden aus Holz. Männer trugen auch oft Stiefel, die bis zum Knöchel, aber auch weiter reichen konnten.

Typisch für die Kleidung der Wikinger war, dass sie meist aus dicker Wolle oder dicht gewebtem Leinen bestand, das aus Flachs gewonnen wurde. In diese Stoffe webten sie schachbrettartige oder geometrische Muster oder auch Tierköpfe.

Die Trachten scheinen stark variiert zu haben. Neben der traditionellen Frauenkleidung, die mit bronzenen Schnallen und Spangen an der Schulter zusammengehalten wurde, zeigen sich besonders in den Gräbern im heutigen Dänemark und im westlichen Teil von Schonen (Südschweden) auch westeuropäische Kleidungsmoden ohne Metallspangen, aber dafür mit Stoffen, in die Silber- oder Goldfäden eingewoben wurden, wie sie von fränkischen und byzantinischen Stoffen bekannt sind. Es wurden verschiedene Arten von Perlenketten getragen. Bronzene Armreife waren im Westen unbekannt, aber in Österlän üblich.

Generell war man nach den Darstellungen und den Pflegeutensilien in den Gräbern sehr gepflegt. Ibrahim ibn Jaqub berichtete von seiner Reise nach Haithabu um 965, dass Männer und Frauen Augenschminke benutzt hätten. Ein englischer Autor berichtete, dass die Nordmänner am Samstag badeten, ihr Haar pflegten und gut gekleidet waren, um Erfolg bei den englischen Damen zu haben. Der Nacken war geschoren und das Stirnhaar lang.Das galt sicher nicht für die Landlosen und Knechte.

 

 
Die Menschen 

Die Gräber zeigen, dass das durchschnittliche Sterbealter der Männer bei 41 Jahren lag, das der Frauen bei 51 Jahren. Die Skelette zeugen von harter körperlicher Arbeit. Es sind – besonders bei Frauen – deutliche Spuren von Arthrose zu finden. Die Frauenskelette zeigen eine durchschnittliche Körpergröße von ungefähr 161 cm, die der Männerskelette von ungefähr 174 cm (die Durchschnitte schwanken von Gegend zu Gegend). Es gab daneben auch bis zu 185 cm große Menschen. Die größeren Menschen stammen, den Grabbeigaben nach zu urteilen, offenbar aus den höheren Gesellschaftsschichten.

 

 
Nahrung

Die wikingerzeitlichen Männer waren durchschnittlich 173 cm groß, was auf gute Ernährung schließen lässt. Die Menschen der Eisen- und der Wikingerzeit aßen Fleisch von Rind, Schwein, Schaf, Huhn und Fisch. Durch Pökeln, Trocknen oder Räuchern wurde das Fleisch haltbar gemacht. Aus Milch stellte man Käse, Butter, Buttermilch und Dickmilch her. Eier bekam man von Hühnern und wilden Vögeln. In der Eisenzeit baute man Hafer und Gerste an. In der Wikingerzeit kam noch Roggen hinzu, den man aus slawischen Gebieten importiert hatte. Als Gemüse hatte man Erbsen, Bohnen, Kohl, Zwiebeln und Kresse. Im Wald und auf den Feldern sammelte man Äpfel, Pflaumen, Brombeeren, Himbeeren, Walderdbeeren, Schlehen, Holunderbeeren und Haselnüsse. Salz war unentbehrlich. Man gewann es aus Meerwasser oder importierte es. Zum Süßen nahm man Honig. Man trank Wasser oder Milchgetränke und Obst- und Beerensaft. Bier wurde aus Gerste gebraut und mit Hopfen oder Porst gewürzt. Aus Honig, Wasser und Gewürzkräutern stellte man Met her. Bjórr war wahrscheinlich starkvergorener Apfelwein. Traubenwein wurde importiert.

Aus Getreide kochte man Grütze oder man mahlte es in einer Handmühle und buk daraus Brot. Als Treibmittel diente Sauerteig. Das Mehl hatte durch den Verschleiß der Handmühlen viele Unreinheiten, was die Zähne verschliss. Es wurden Fladen auf Pfannen auf offenem Feuer oder in Backöfen gebacken. Obst und Beeren aß man roh oder gekocht als Grütze. Gemüse ließ sich zu Suppe verarbeiten. Man kochte oder briet in Töpfen oder am Spieß über offenem Feuer. Fleisch wurde auch in Erdgruben gegart. In die Grube kommen heiße Steine, darauf das Fleisch in Blätter gewickelt, drüber wieder eine Lage Heiße Steine und das Ganze mit Grassoden zugedeckt – in Island nennt man das Hólusteik. Pro Kilo Fleisch benötigte man 1 Stunde.

 

 
Krankheiten

in Kristianstad in Schonen wurde ein Gräberfeld mit 128 Individuen erforscht. Das Gräberfeld wird in die späte Wikingerzeit datiert. Von den 128 Toten waren 79 im ersten Lebensjahr gestorben. Nur 10 % wurden 60 Jahre alt oder älter. Die meisten Kinder und mindestens ein Fünftel der Erwachsenen litten unter Eisenmangel. Viele hatten sehr schlechte Zähne. Die über 60-Jährigen hatten in der Regel nur noch ein Drittel ihrer Zähne. Bei vielen Skeletten konnten Arm- und Beinbrüche sowie ausgekugelte Arme festgestellt werden. Hinzu kamen Gelenk- und Skelettkrankheiten. Arthrose war die meistverbreitete Krankheit. Dies gilt besonders für die Kniegelenke der älteren Frauen. Die an der Außenseite des Gräberfeldes Begrabenen hatten offenbar Lepra. Diese Feststellungen entsprechen nicht dem Bild der mutigen und unternehmungslustigen Wikinger. Die älteste christliche Grabstätte, die in Lund erforscht wurde, zeigt insbesondere, dass die Lepra eine weit verbreitete Krankheit war. Auch wurde ein Fall von Tuberkulose identifiziert.

 

Die Archäologie hat an Skeletten und Exkrementen zahlreiche Krankheiten festgestellt:

- Erkrankungen der Knochen und der Gelenke

- Rachitis

- Osteoporose

- Osteomyelitis (Knochenmarkentzündung)

- Periostitis tibiae (Entzündung der Knochenhaut am Schienbein)

- Spina bifida occulta (nicht sichtbarer offener Rücken): 10–15 %

- Morbus Paget

- Spondylosis hyperostotica (Morbus Forestier)

- Wirbelsäulen-Tuberkulose

- Arthrose

- Gicht

 

Sonstige Krankheiten

- Zahnerkrankungen

- Geschwulste

- Krebs

- Lepra

- Multiple Sklerose

- Herzerkrankungen (erschlossen aus Zusammentreffen genetischer Abnormitäten, die  Herzkrankheiten hervorrufen)[15]

- Anämie (Blutarmut)

- Nasennebenhöhlen-Entzündung

- Morbus Dupuytren (Bindegewebserkrankung an der Handinnenfläche)

- Peitschenwurm (Trichuris trichiura)

- Spulwürmer (Ascaris)

In geschlossenen Ortschaften waren die hygienischen Verhältnisse schlecht. Zwischen Trinkwasserbrunnen und den Fäkalgruben war der Abstand häufig nicht groß. Die archäologischen Befunde in York zeigen, dass das Brauchwasser vom Abwasser nicht hinreichend getrennt war. Ibn Fadlan berichtet von einem niedrigen Hygienestandard der Rus an der Wolga. Quellenaussagen oder Befunde aus einer bestimmten Gegend können jedoch nicht verallgemeinert werden.

 

 
Schmuck 

Ihren Reichtum zeigten die Wikinger mit Gold- und Silberschmuck. So war der gesellschaftliche Rang eines Wikingers auch am Schmuck zu erkennen. So hat man zum Beispiel Halsringe von Wikingern gefunden, die mehr als ein ganzes Kilo gewogen haben.
Um die Taille trugen die Wikinger einen Ledergürtel, an dem sie auch ihre Waffen befestigten. Die Gürtelschnallen waren meist aus reich verziertem Metall oder geschnitzten Knochen.

 

 

Freie/Unfreie

Grabfunde lassen wieder Rückschlüsse auf die Gesellschaft der Wikinger zu. An der Spitze stand zunächst der Häuptling (später der König). Ihm folgten die Adeligen oder auch Herzöge. Dann kamen freie Männer, das konnten Bauern sein, aber auch Händler oder Handwerker. Oft dienten diese auch als Krieger.

Auf der untersten Stufe waren die Sklaven zu finden. Diese waren unfrei. Die Wikingerkrieger machten auf ihren Beutezügen oft Gefangene und brachten diese als Unfreie mit zurück. Man konnte aber auch unfrei werden, wenn man Schulden oder ein Verbrechen begangen hatte. Die Unfreien verfügten über keine Rechte und mussten meist körperlich sehr hart arbeiten. 

 

 

Häuser

Die Häuser der Wikinger ähnelten einer lang gestreckten hölzernen Halle oder auch einem umgedrehten Boot. Hier lebten alle Familienmitglieder zusammen.  Solche Wikingerhäuser konnten bis zu 50 Meter lang sein, waren aber nur fünf Meter breit. In einem Teil des Hauses lebten die Menschen, der andere Teil diente als Stall für die Tiere oder zur Aufbewahrung von Vorräten. Doch nicht alle Wikingerhäuser sahen gleich aus. Sie unterschieden sich je nach Gebiet, in dem die Wikinger siedelten, und wurden der jeweiligen Umgebung angepasst.

Meist wurden die Häuser aus Holz gebaut. Deshalb finden wir auch fast keine Überreste der Wikingerhäuser. Aber es gab auch Gegenden, wo es kein Holz gab, wie auf den Shetland- und Orkneyinseln. Hier verwendete man Steine, die dort herumlagen. Die Dächer bedeckten die Wikinger mit Torf. Ähnlich wie in Island und Grönland waren die Häuser meist rund und hatten wenige Fensteröffnungen, um die Menschen vor dem kalten Nordwind zu schützen.

Die Familie lebte, schlief, kochte und aß in einem Raum. In der Mitte des Zimmers befand sich ein offenes Feuer, an dem das Essen zubereitet wurde. Über dem Feuer befand sich ein Rauchabzug. Trotzdem kannst du dir gut vorstellen, dass das Haus meistens ziemlich eingeräuchert gewesen ist. Die Wikinger besaßen nicht viele Möbel. Wahrscheinlich gab es nur Tisch, Hocker und Betten. Das Koch- und Essgeschirr der Wikinger bestand aus Ton.

 

 
Freizeit  Ein Wikinger konnte ja nicht die ganze Zeit kämpfen. Viele Wikinger kämpften auch gar nicht, sondern bestellten als Bauern ihre Felder.  Doch was taten sie nach der Arbeit?

Am Abend trafen sich  die Wikingermänner zu einem gemeinsamen Gelage mit Musik und Tanz. Nach dem Mahl erzählten sie sich Heldenepen oder Göttersagen. Zur Unterhaltung traten auch Spielmänner, Narren oder Dichter auf. Diese Dichter bezeichnete man auch als Skalden. Außerdem trugen die Wikinger in ihrer Freizeit gerne Ringkämpfe oder Fechtturniere aus.

Die Wikinger als Skifahrer. Während des langen Winters unternahmen die Wikinger gerne Ski- und Schlittenfahrten oder sie übten das Eislaufen auf Kufen aus Geweihen oder gebogenen Knochen

Die Männer spielten häufig Brettspiele. Besonders Schach war beliebt oder ein ähnliches Spiel namens Hnefatafl. "Tafl" steht wahrscheinlich für unsere "Tafel" und meinte ein Spielbrett oder einen Tisch. Überhaupt waren solche Brettspiele im Norden sehr beliebt Die Figuren schnitzten die Wikinger damals aus Walrossstoßzähnen. Dieses Spiel wird heute noch sehr gerne bei den Skandinaviern gespielt aus gebogenen Knochen.

Hier wir teilweise referenziert auf Hinweise und Informationen der folgenden Seiten: 

 

 
einige Referenzen 

https://www.norwik.de/wikinger-namen-die-namensgebung/

http://www.wikingerzeit.net/geschichte-der-wikinger.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Casiopeia

https://www.planet-wissen.de/kultur/voelker/wikinger/index.html

https://www.pngwing.com

 

 

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